Olympischer Schirmdegen

Bei den Proben zu „Kinder des Olymp“ wurde der Wunsch nach einer Art Stockdegen geäussert. Am liebsten ein Messer oder Degen, versteckt in einem Schirm.

Ein „Spenderschirm“ war im Fundus schnell aufgestöbert und für die Klinge wurde ich in der Waffenkammer fündig. Praktischerweise wurde für eine schon lange abgespielte Produktion eine Degenklinge an einem Metallrohr befestigt, um damit Papier vom Boden aufzuspiessen. Dazu noch ein Stück Elektrorohr, was dank Baustelle im Haus auch leicht zu beschaffen ist.

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Zuerst habe ich den Schirm von sämtlichem überflüssigen Innenleben „befreit“ (er musste ja Gottseidank nicht mehr auspannbar sein)

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Das Innere der beiden Führungsstücke passte genau in die weite Öffnung des Elektrorohrs und bildete dort die neue Aufnahme des (reduzierten) Schirmgestänges. Ein weiteres Stück sägte ich entzwei und passte es als Klingenführung in die Rohröffnung ein.

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Das untere Ende des Elektrorohrs fixierte ich mittels Schrauben (und etwas Schlauch als Lückenfüller) an dem verbliebenen Stummel des ursprünglichen Schirmrohrs. Für das Gestänge musste ich Ausparungen aussägen, damit der Schirm trotz dickerem Rohr noch zugemacht werden konnte.

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Das Elektrorohr habe ich mit schwarzem Tape abgeklebt und die Schirmstangen dann wieder mittels Draht in der neuen Aufnahme festgemacht.

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Die Degenklinge wurde wieder an dem ursprünglichen Metallrohr befestigt und dieses auf die passende Länge abgesägt, der Tischler hat mir dann noch einen passenden Griff gedrechselt und fertig war der „Schirmdegen“.

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PS: nach zwei Proben war er dann leider auch schon wieder abgespielt. Jetzt soll es doch ein konventioneller Stockdegen sein…

Ekis Rakete

„Eine Rakete soll über’s Publikum Richtung Mond fliegen und die soll glitzern!“ So ähnlich formulierte der Regisseur von Lisa’s Liebe seinen Wunsch an die Requisite. Das Bühnenbild ansich war schon ziemlich bunt und hinten rechts hing ein riesiger glitzernder Halbmond über einer stilisierten Bergkulisse. Dahin sollte die Rakete also fliegen.
Schnell war klar, dass nur der Ton- oder der Lichtoperator die Rakete starten konnten, da die Requisiteurin die ganze Zeit auf der Bühne bleiben musste. Die Auslösung musste leicht zu handeln sein und der Rakete genug Schwung verschaffen, dass sie eine Strecke von rund 20m mit nur sehr wenig Gefälle komplett überwinden konnte. Ein erster Versuch mit Gummiband und einer Art Abzug erwies sich als machbar. Da aber das Endprodukt dann auch noch einen Leuchtkörper (56cm lang!) beinhalten sollte und damit auch mehr Masse zu beschleunigen war, musste doch eine andere Lösung her. Dazu aber später mehr.

Der Korpus der Rakete entstand aus aufgeschnittenen, leeren Sprudelflaschen, welche ich mit Heisskleber zu einem Rohr mit der benötigten Innenlänge zusammenfügte. Die Klebestellen „versteckte“ ich unter Spiegelfolie, die beiden (funkgeschalteten) Leuchtkörper wurden mit Kabelbindern zusammengebunden und mittels Leitungsisolation (oder wie auch immer dieses graue Schaumstoffschlauchzeugs heisst) einfach in den Raketenkorpus eingeklemmt.
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Ein durchbohrter Gummistopfen und ein Rest der Zeltstangen (s. Leuchtglobus) bildet die Spitze der Rakete.
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Seilklemmen und Kettennotglieder als Aufhängung.
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Aus den übrigebliebenen Flaschenhälsen und einem Flaschenboden formte ich die Düsen, dazu kam etwas Lametta als „Feuerstrahl“
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Die Flügel aus Moosgummi habe ich direkt mit Heisskleber auf den Korpus geklebt. Den Safety habe ich durch sämtliche Einzelteile der Rakete durchgeführt, für den Fall, dass das ganze Teil einmal auseinanderbrechen sollte.
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Die Rakete wird nun in ein Drahtseil eingehängt und direkt dahinter läuft ein Stück Elektrorohr auf dem Drahtseil. An dem Rohr ist eine Schnur mit Endschlaufe angebracht. Damit wird die Rakete quasi „angeschoben“. Mit etwas Übung schafft man damit locker die 20m bis zum Mond, bzw bis zum anderen Ende des Drahtseils​
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Und hier endlich die Rakete im bewegten Bild:

http://www.youtube.com/watch?v=zdCATnXch_A
© Konstantin Bock