Für das Kinderstück „Die unendliche Geschichte“ wurde in Oldenburg sehr stark mit Handpuppen verschiedener Grössen gearbeitet. Eine davon war die depressive Motte, welche einerseits einen Auftritt in Gross, also als kostümierter Darsteller hatte, aber auch als kleine Motte umherflattern sollte.
Das Grundgerüst besteht aus gebogenem Schweissdraht, Fiberglasstangen und Teilen eines Regenschirms.
Für den Körper habe ich eine zerrupfte Umzugsdecke um das Drahtgestell gewickelt und vernäht.
Für die Flügel habe ich eine hellere Decke gewählt, welche ich nach de Zuschnitt mit einer Drahtbürste an den Rändern etwas ausgedünnt habe.
Die Unterseite der Flügel wurde (analog zum grossen Kostüm) mit Goldfolie beklebt.
Für das Stück PidKid sollte ich futuristische Smartphones bauen, da das Stück in einer nicht allzufernen Zukunft spielt.
Zu dem Zweck habe ich mir fertig zugeschnittenes Plexiglas gekauft, mit passenden Bohrungen für LED’s, Batterien (AAA) und Schalter versehen, sowie einer umlaufenden Rille als Kabelführung. Die „Batteriefächer“ sind mit Pfropfen verschlossen, welche sonst bei Vorhangschienen Verwendung finden. Kabel und LED’s wurden nach Funktionsprüfung fest eingeklebt.
Die LED’s stammen übrigens von geschlachteten Billig-Lensern.
In einer Sequenz von „The Black Rider“ schiesst Wilhelm mit magischen Kugeln um sich. Dabei sollten diverse Gegenstände zu Bruch gehen oder explodieren. Für Pyrotechnik war aber, wie so oft, kein Geld mehr vorhanden, also mussten andere Lösungen her.
Also habe ich unter anderem einen „explodierenden“ Kaktus gebaut:
Ein vorhandener Kaktus wurde vorsichtig in vier Teile zerschnitten und mittels Holzplatte in einen Topf eingepasst.
Der „gesprengte“ Kaktus:
Hier gut sichtbar, der Stempel in der Sockelplatte:
Das untere Ende des Stempels:
An den beiden mittleren Teilen sind Schweissdrähte so befestigt, dass der Stempel die Teile anheben und aus den magnetischen Verankerungen lösen kann.
Im Topf eingebaut, eine Rattenfalle (die Mausefalle war zu schwach), welche aussen am Topf ausgelöst werden kann und dann den Stempel nach oben schlägt -> Der Kaktus explodiert, bzw zerfällt auf Kommando.
Für das Kinderstück Pinocchio wollte der Regisseur, dass die Nase von Pinocchio, wie in der Geschichte, wachsen und schrumpfen kann, ohne, dass sie vom Darsteller angefasst werden muss.
Nach intensiver Recherche, sowohl on- als auch offline war klar, dass es keine „pfannenfertige“ Lösung gab. Einige vielversprechende Ansätze konnte ich aber sehr wohl finden. Es war mir klar, dass ich mit einer Art von Teleskop und einem Antrieb im weitesten Sinne arbeiten musste. Ein Ausflug zum örtlichen Baumarkt erwies sich als äusserst fruchtbar. Ich kam zurück mit diversen Messing- und Plastikröhrchen, sowie einem Fahrradbremszug und einer Teleskop-Fahrradpumpe. Daraus entstand dann der erste von vielen Prototypen (insgesamt habe ich um die acht oder neun Fahrradpumpen zerlegt…): Der Griff der Pumpe wurde entfernt, ebenso der Pumpenkopf und die Dichtungen (zu viel Reibung). Das Bremskabel wurde durch die Pumpe geführt und im Griffende fixiert, der Pumpenkopf am Maskenrumpf befestigt und der Bowdenzug von der Nasenwurzel ausgehend über den Kopf nach hinten geführt. Am anderen Ende des Bowdenzugs befindet sich ein einfacher Schiebemechanismus. Diesen habe ich erst in einem Plastikröhrchen untergebracht (viel zu weich und unpräzise), dann in einem Messingröhrchen (besser, aber den Belastungen im Spiel nicht gewachsen) und schlussendlich in einem dünnen Eisenrohr, welches dann schlussendlich am Bein des Darsteller befestigt wurde, bzw dort ins Kostüm integriert wurde. Die Probenmaske (der kaschierte Teil befand sich im Maskenfundus, noch von einer alten Inszenierung. Hier musste der Darsteller ursprünglich selber an der Nase ziehen, um sie wachsen zu lassen) Die fertige Maske bei der ersten Anprobe:
Und hier noch ein Zusammenschnitt von Videos vom ersten Prototyp, bis zur fertigen Bühnenversion: