Blutschuss

In der Oper „Il ritorno d’ulisse“ sollte sich einer der Darsteller im Off erschiessen und sein Blut sollte von hinten an ein Fenster spritzen.
Soweit die Ausgangslage. Es war schnell klar, das sich das am Besten über Pyrotechnik lösen liess. Von einer anderen Produktion hatten wir noch ein paar „E-Knall schwach“ von Safex über. Die schienen mir als „Treibladung“ und „Knallgenerator“ geeignet.

Aus ein paar Eisenrohrresten habe ich mir eine Art Mörser zusammengesteckt und erstmal ein paar Probeschüsse mit Paintballkugeln versucht, die wir noch im Schrank liegen hatten. Die Treibenergie war aber etwas zu schwach, bzw der Auftrittswinkel zu flach, also habe ich mir von der Maske ein paar passende Blutbeutel schweissen lassen.

In der Werkstatt habe ich dann damit auch gleich wieder ein paar Probeschüsse gemacht und das Resultat war durchaus ansprechend.

Unten sieht man noch Reste von Paintballkugeln, von einem nicht sonderlich erfolgreichen Vorversuch.

Hier ein Video vom Schussversuch in der Werkstatt:


Den Funkenflug nach hinten haben wir schlussendlich einfach damit verhindert, indem wir das Rohr nach einfädeln des Effekts von hinten mit normaler Knetmasse verschlossen haben.

Und hier der Effekt im Originalbühnenbild während der Hauptprobe:

Blutmesser

Bei der Suche nach einem Messer mit „verschwindender“ Klinge bin ich auf das nachfolgende „Schmuckstück“ gestossen: Ein quasi vollautomatisches Blutmesser, bei dem die zurückgestossene Klinge das Blut am Heft rausspritzen lässt.

Ich hab das gute Stück erstmal auseinandergebaut, den abgeschrabbelten Griff entfernt und mal den ganzen Rost runtergeschrubbt. Bei Gelegenheit werde ich dem Messer dann mal neue Dichtungen spendieren (die alten waren, bzw sind komplett ausgehärtet und nicht mehr zu gebrauchen) und den Griff neu aufbauen. Und vielleicht baue ich dann so ein Ding auch mal selber nach, wer weiss…

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Olympischer Schirmdegen

Bei den Proben zu „Kinder des Olymp“ wurde der Wunsch nach einer Art Stockdegen geäussert. Am liebsten ein Messer oder Degen, versteckt in einem Schirm.

Ein „Spenderschirm“ war im Fundus schnell aufgestöbert und für die Klinge wurde ich in der Waffenkammer fündig. Praktischerweise wurde für eine schon lange abgespielte Produktion eine Degenklinge an einem Metallrohr befestigt, um damit Papier vom Boden aufzuspiessen. Dazu noch ein Stück Elektrorohr, was dank Baustelle im Haus auch leicht zu beschaffen ist.

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Zuerst habe ich den Schirm von sämtlichem überflüssigen Innenleben „befreit“ (er musste ja Gottseidank nicht mehr auspannbar sein)

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Das Innere der beiden Führungsstücke passte genau in die weite Öffnung des Elektrorohrs und bildete dort die neue Aufnahme des (reduzierten) Schirmgestänges. Ein weiteres Stück sägte ich entzwei und passte es als Klingenführung in die Rohröffnung ein.

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Das untere Ende des Elektrorohrs fixierte ich mittels Schrauben (und etwas Schlauch als Lückenfüller) an dem verbliebenen Stummel des ursprünglichen Schirmrohrs. Für das Gestänge musste ich Ausparungen aussägen, damit der Schirm trotz dickerem Rohr noch zugemacht werden konnte.

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Das Elektrorohr habe ich mit schwarzem Tape abgeklebt und die Schirmstangen dann wieder mittels Draht in der neuen Aufnahme festgemacht.

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Die Degenklinge wurde wieder an dem ursprünglichen Metallrohr befestigt und dieses auf die passende Länge abgesägt, der Tischler hat mir dann noch einen passenden Griff gedrechselt und fertig war der „Schirmdegen“.

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PS: nach zwei Proben war er dann leider auch schon wieder abgespielt. Jetzt soll es doch ein konventioneller Stockdegen sein…

Sniper-Gewehr mit Fotoapparat

In dem Stück „Verbrennungen“ gibt es eine Szene, in der ein Scharfschütze einem Fotografen die Kamera abnimmt und sie auf seinem Gewehr befestigt, um damit Fotos von seinen Opfern im Moment ihres Todes zu machen.

Um die gewünschten Vorgaben zu erfüllen habe ich zuerst einen vorhandenen Karabiner zu einem „Scharfschützengewehr“ umgebaut (Schalldämpfer, Kühlgitter, Stummelmagazin, Zielfernrohr; die abgenutzte Optik verdankt das Gewehr dem Malsaal)

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​Auf das Zielfernrohr habe ich ein Stück Aluprofil aufgeschraubt und an die Kamera (ein ebenfalls vorhandener Dummy aus Holz und Pappe) ein passend gebogenes Gegenstück aus Flacheisen geschraubt und mit Tape umwickelt zur Minderung der Verletzungsgefahr und für einen satteren Sitz.

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​So sitzt die Kamera sicher auf dem Zielfernrohr.

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Hier das Gewehr mit angedockter Kamera:​

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