Handtasche GOSIG-RÅTTA-144%

Für die Oper „Hänsel und Gretel“ von Humperdinck, sollte Gretel eine Handtasche in Form einer Ratte bekommen. Als Vorlage/Inspiration diente ein Ikea Kuscheltier (GOSIG RÅTTA).​

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Als ersten Schritt habe ich eine Ikea-Ratte vollständig aufgetrennt und mir dabei auch gleich notiert, in welcher Reihenfolge die Einzelteile ursprünglich zusammengenäht worden waren. Die Einzelteile habe ich dann eingescannt und mit Inkscape (als Vektorgrafik) nachgezeichnet. Die Zeichnungen dann auf DIN A4 ausgedruckt, auf A3 (144%) vergrössert und auf die ausgewählten Stoffe übertragen.
Zusätzlich musste natürlich in die Rückennaht ein Reissverschluss und Schlaufen für den Tragriemen eingenäht werden und zwischen Kopf und Körper habe ich auch eine Abtrennung gesetzt, damit es möglich war, den Kopf separat auszustopfen. Die Zähne sind aus einem weissen Kunststofftischtuch ausgeschnitten, die Augen einfache halbrunde Knöpfe. In den Körper habe ich ausserdem aus dunkler Pappe eine Versteifung eingesetzt, damit die Handtasche auch in halbleerem Zustand ihre Form einigermassen behält.

Die aufgezeichneten Einzelteile:
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Kopf und Ohren vor dem Wenden:
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Kopf mit Ohren und Zähnen:
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Reissverschluss erfolgreich eingenäht:
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Der Balg vorbereitet für die letzte Längsnaht:
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Der Kopf wird zusammen mit der Trennung an den Balg angenäht:
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Die fertige Handtasche mit den Resten der Original RÅTTA:
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Die fertige Handtasche:
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Und hier die Tasche im bewegten Bild (bei 1:05min)
http://www.mypott.de/video/H%C3%A4nsel-und-Gretel-im-Musiktheater-im-Revier/409c35d175889081a753614f7a204110

Eine spezielle Papagenoflöte

Für die Inszenierung der Zauberflöte wollte der Regisseur drei Querflöten haben: eine Flöte für Tamino, eine für ein Skelett, welches flötenspielend aus dem Schnürboden herabgelassen werden sollte und eine Querflöte sollte zu einer Papagenoflöte umgebaut werden.

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Bei Kobliczek Musikinstrumentenbau – Christoph Hammann aus Taunusstein habe ich dann auch eine Papagenoflöte gefunden, bei der die einzelnen Flöten in eine Querflöte hineinpassten. Dazu musste natürlich das kostbare Stück mittels Japansäge in seine Einzelteile zerlegt werden.
Nun musste ich „nur“ noch die Querflöte entsprechend aufteilen, zersägen und wieder zu einer Art Panflöte zusammenlöten…

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Dazu habe ich mir eine kleine Hilfskonstruktion aus Holz gebaut, auf die ich die Einzelteile auffädeln konnte. Die Verbindungsstücke stammen von einer weiteren bereits zerteilten Querflöte (der erste Vorschlag hatte vor dem Auge des Regisseurs keine Gnade gefunden), gelötet hab ich das Ganze mit Flamme.

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Vorderansicht der fertigen Papagenoflöte
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Rückansicht der Papagenoflöte

Die Einzelteile der Originalflöte habe ich mit einem Stück Bambusholz in passenden Abständen wieder miteinander verbunden. Die Holzflöte steckt so fest und ohne weitere Klebeverbindung in dem „Querflötengehäuse“