Damit dem Strohmann ein Licht aufgeht

Der Strohmann in „Der Zauberer von Oz“ bekommt am Schluss „Verstand“ geschenkt, in Form einer Glühbirne, die in seinen Hut geschraubt wird und auf wundersame Weise aufleuchtet.


Die Technik dahinter ist eigentlich ziemlich simpel: In einen Lampenkörper, eigentlich für Halogenleuchten gedacht, wird eine Steckfassung für eine 12V LED eingepasst und das ganze mit einem Standard E28 Lampensockel versehen. In den Hut habe ich die entsprechende Fassung einnähen lassen plus eine Halterung für einen 9V-Block und eine Abdeckung. Die Kostümbildnerin hat dann noch einen weiteren E28 Sockel mit etwas Strohpräpariert, um die Fassung zu „verstecken“, fertig.

 

Toto

Für das aktuelle Kinder-Weihnachtsstück „DerZauberer von Oz“ wollte der Regisseur, dass der Hund (Toto) ferngesteuert über die Bühne wuseln kann. Der passende (Stoff-) Hund war vom Team bereits ausgesucht, nun galt es, dafür ein passendes Innenleben zu konstruieren. Also habe ich mir erstmal ein passendes ferngesteuertes Auto aus dem Internet bestellt, um es dann gleich mit Dremel, Heisskleber und Pappröhren für meine Zwecke passend umzubauen. Den Stoffhund hatte ich schon aufgetrennt und zum grössten Teil vom Stopfmaterial befreit. Alles sah nach einem unaufwendigen Umbaus aus….
Dann der erste Testlauf in der Werkstatt : das Auto packte das zusätzliche Gewicht ganz gut, also raus auf den Flur und mit etwas mehr Auslauf testen, nur um enttäuscht festzustellem, dass die Reichweite der Fernsteuerung mehr als dürftig war. Nach ca. 5m kam der Hund ins Stottern um dann auch gleich stehen zu bleiben. Hinter dem Auto/Hund herzulaufen ist vielleicht für spielende Kinder eine Option, aber nicht für die Bühne, also musste etwas anderes her.
Von einem kurzen Ausflug zu einem lokalen Modellbaugeschäft habe ich dann nicht nur eine gescheite (6 Kanal) Fernsteuerung samt Empfänger, Fahrtregler und Servos mitgebracht sondern dank dem freundlichen Ladenbesitzer auch noch ein paar Ideen, um den Hund noch lebendiger zu machen.
Also wieder Dremel auspacken und ran an das Plastik: den Steuerungsservo mit Klebeband in Position fixiert, altes Batteriefach raus (zu wenig Saft) und Platz schaffen für einen 12V Bleiakku und den Fahrtregler. Der Originalmotor des Autos ist bei der ersten Probefahrt abgeraucht, also einen vorhandenen aus dem Fundus mit Dremel und viiiiiel Heisskleber eingebaut. Der Motor war eigentlich für 6V Betrieb gedacht und drehte daher viel zu schnell, also habe ich noch einen Widerstand dazwischen gesetzt (der wurde allerdings ziemlich heiss).
Um noch etwas mehr Leben in den Hund zu bringen, wollte ich mittels zweier Servos auch den Kopf bewegen. Also habe ich eine kleine Hilfskonstruktion aus Metallband gebaut und an der Karosserie (bzw. dem Rest davon) befestigt und dann zwei Servos aufeinander geklebt quasi als Atlas und Axis (Nicker und Dreher). Mit diesem Innenleben war Toto bereit für die Proben. Allerdings zeigte sich sehr schnell, dass diese Konstruktion nicht sonderlich zuverlässig und stabil war und es vermutlich kaum bis zur Premiere geschafft hätte.
Auf die Suche nach Alternativen fand ich im Netz ein fertig aufgebautes Chassis im passenden Massstab (1:14) mit Vierradantrieb und verstellbarer Bodenfreiheit zu einem vertretbaren Preis. Vom lokalen Elektronikhändler kam dann noch ein langsam drehender 12V-Motor dazu (ca 9500 U/min) und aus dem Spielzeugladen zwei eitech Metallbausätze. Aus dem Materiallager/Fundus habe ich dann noch ein Stück Abflussrohr (Körper) und zwei Infusionsflaschen (Radkästen) zweckentfremdet und aus dem Ganzen dann ein neues Innenleben für Toto konstruiert, welches auf jeden Fall die vielen Vorstellungen überleben wird.

 

Der fertige Toto
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Der Blick unter den Pelz
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Der „nackte“ Toto
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Unter der Haube
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Chassis und Karosserie
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Der bewegte Hund im bewegten Bild: